(Improvising) Aesthetic Habits in Everyday (Artistic) Practices

Dieser Beitrag untersucht die Schnittstelle von Kunstphilosophie, Alltagsästhetik und existentieller Ästhetik mit Blick auf die Rolle ästhetischer Gewohnheiten in Kunst und Alltag. Aufbauend auf meiner Arbeit zur Ästhetik der Improvisation hinterfragt er die Vorstellung von Gewohnheiten als rigide, unkreative Routinen. Stattdessen wird argumentiert, dass gewohnheitsmäßige ästhetische Empfindungen die künstlerische Wahrnehmung und Teilhabe prägen und unseren Alltag ästhetisch strukturieren. Der improvisatorische Charakter von Gewohnheiten sowie ihr ästhetischer Reiz stehen dabei im Mittelpunkt. Kunst erscheint nicht getrennt vom Leben, sondern tief in alltägliche Erfahrungen eingebettet – geprägt von gewohnten ästhetischen Empfindungen, die sowohl transformieren als auch davon transformiert werden. Zusammenfassend schlage ich vor, dass ästhetische Gewohnheiten nicht die Kreativität einschränken, sondern ein dynamisches, sich entwickelndes Engagement sowohl mit Kunst als auch mit dem Alltagsleben ermöglichen. This article explores the intersection of the philosophy of art, everyday aesthetics, and existential aesthetics, focusing on the role of aesthetic habits in both artistic and everyday practices. Building on my previous work on the aesthetics of improvisation, the article challenges the idea that habits are rigid, uncreative routines. Instead, it argues that aesthetic habits play a crucial role in shaping artistic appreciation and participation, as well as in structuring our daily lives aesthetically. Besides discussing the aesthetic appeal of habitual routines and emphasizing the improvisational nature of habits, the article highlights how art is not separate from life but is deeply embedded in ordinary experiences, transforming and being transformed by habitual aesthetic sensibilities. To sum up, I propose that aesthetic habits, rather than limiting creativity, enable a dynamic, evolving engagement with both art and everyday life.