Zwischen Psychatrie und Volkspantasie. Gespenster, Wiedergänger und Untote als literarische Bilder traumatischer Erfahrungen im neuen deutschen Familienroman.

In den vor allem zwischen Ende der 90-er Jahre und 2005 erschienenen „neuen deutschen Familienromanen“, die sich thematisch alle – vermittelt über Familienbeziehungen und Familienerinnerungen – mit der Periode des 2. Weltkrieges und des Nazismus in Deutschland befassen, fallen zwei miteinander verwobene Motive auf: das wissenschaftlich beschriebene der traumatischen Erfahrung und der posttraumatischen Störungen und das phantastische Motiv des Wiedergängers oder Revenants und des Gespenstes. Der Aufsatz analysiert die innere Beziehung zwischen diesen scheinbar so unterschiedlichen Motiven in den untersuchten Romanen und es wird gezeigt, wie das Trauma und der Wiedergänger ihre Gemeinsamkeit haben in der, ausserhalb des zeitlichen und geschichtlichen Verlaufs stehenden unveränderten Wiederkehr eines nicht bearbeitbaren oder assimilierbaren Vergangenen, das fremd und bedrohlich und gleichzeitig aktuell präsent zu sein scheint.