Einleitung: Der transgastrische Zugang zur Bauchhöhle bei NOTES-Eingriffen erfordert einen sicheren Verschluss nach Interventionsende. Herkömmliche Clips können nicht alle Wandschichten fassen. Der Over-The-Scope-Clip (OTSC°) ist zum Verschluss von Wanddefekten im Verdauungstrakt seit 2006 zugelassen. Kürzlich wurde ein speziell für den Verschluss transgastraler NOTES-Zugänge entwickelter OTSC° vorgestellt (OTSC-GC°). Klinische Erfahrungen bzgl. Hohlorganverschluss nach NOTES-Eingriffen liegen bislang nicht vor. Der Twin Grasper° ist ein flexibler Doppelgreifer mit 2 unabhängig voneinander arbeitenden Greifer-Branchen. Dadurch wird ein gezieltes Greifen (und Halten) beider Wundränder und damit das gezielte Setzen eines OTSC° zum Verschluss eines transluminalen NOTES-Zugangs möglich. Methoden: Überlebens-Tierversuch an zehn Schweinen. Transgastraler Zugang mit Nadelmesser und Ballondilatation, danach zweistündige Intervention, anschließend Verschluss der Gastrotomie mittels OTSC-GC unter Zuhilfenahme eines Twin Grasper°. Nach 4 Wochen Re-Operation mit makroskopischer und histologischer Beurteilung. Ergebnisse: OP-Tag: Technisch unproblematische Anwendung. Therapieerfolg ohne unerwünschte Ereignisse. Serosa-Adaptation in allen Fällen. Kontrolle nach 4 Wochen: Bei allen Tieren reizloser Gastrotomieverschluss mit äußerlich kaum auffindbarer Narbe. Minimale Verwachsungen in 3 Fällen (keine Dünndarm-Verwachsungen). Histologisch Bestätigung der Gewebe-Verträglichkeit des OTSC-GC: In der mikroskopischen Untersuchung zeigten sich keine Komplikationen oder Nebenwirkungen, die über die normale Gewebsreaktion auf die Intervention hinausging (keine Infektion, keine Abszessbildung etc.). Fazit: Mit dem OTSC-GC und dem Twin Grasper steht ein System zum suffizienten endoskopischen Hohlorgan-Verschluss nach NOTES-Eingriffen zur Verfügung, welches im Sinne der Imitierung einer chirurgischen Naht einen stabilen Zugangsverschluss gewährleistet.

Der flexibel-endoskopische Zugangsverschluss mittels Over-The-Scope-Clips (OTSC°) + Twin Grasper° nach transgastraler NOTES-Intervention: Ergebnisse einer Überlebensversuchs-Tierstudie

AREZZO, Alberto;
2009-01-01

Abstract

Einleitung: Der transgastrische Zugang zur Bauchhöhle bei NOTES-Eingriffen erfordert einen sicheren Verschluss nach Interventionsende. Herkömmliche Clips können nicht alle Wandschichten fassen. Der Over-The-Scope-Clip (OTSC°) ist zum Verschluss von Wanddefekten im Verdauungstrakt seit 2006 zugelassen. Kürzlich wurde ein speziell für den Verschluss transgastraler NOTES-Zugänge entwickelter OTSC° vorgestellt (OTSC-GC°). Klinische Erfahrungen bzgl. Hohlorganverschluss nach NOTES-Eingriffen liegen bislang nicht vor. Der Twin Grasper° ist ein flexibler Doppelgreifer mit 2 unabhängig voneinander arbeitenden Greifer-Branchen. Dadurch wird ein gezieltes Greifen (und Halten) beider Wundränder und damit das gezielte Setzen eines OTSC° zum Verschluss eines transluminalen NOTES-Zugangs möglich. Methoden: Überlebens-Tierversuch an zehn Schweinen. Transgastraler Zugang mit Nadelmesser und Ballondilatation, danach zweistündige Intervention, anschließend Verschluss der Gastrotomie mittels OTSC-GC unter Zuhilfenahme eines Twin Grasper°. Nach 4 Wochen Re-Operation mit makroskopischer und histologischer Beurteilung. Ergebnisse: OP-Tag: Technisch unproblematische Anwendung. Therapieerfolg ohne unerwünschte Ereignisse. Serosa-Adaptation in allen Fällen. Kontrolle nach 4 Wochen: Bei allen Tieren reizloser Gastrotomieverschluss mit äußerlich kaum auffindbarer Narbe. Minimale Verwachsungen in 3 Fällen (keine Dünndarm-Verwachsungen). Histologisch Bestätigung der Gewebe-Verträglichkeit des OTSC-GC: In der mikroskopischen Untersuchung zeigten sich keine Komplikationen oder Nebenwirkungen, die über die normale Gewebsreaktion auf die Intervention hinausging (keine Infektion, keine Abszessbildung etc.). Fazit: Mit dem OTSC-GC und dem Twin Grasper steht ein System zum suffizienten endoskopischen Hohlorgan-Verschluss nach NOTES-Eingriffen zur Verfügung, welches im Sinne der Imitierung einer chirurgischen Naht einen stabilen Zugangsverschluss gewährleistet.
2009
20. Kongress der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie
Stuttgart
26–27 Juni 2009
47
1
4
https://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-0029-1225679
Kratt T.; Arezzo A.; Anhoeck G.; Ho CN.; Fleisch C.; Schenk M.; Greiner T.; Königsrainer A.; Schurr MO.
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